Idee
Haus Friedwart wurde in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als stattliches Wohnhaus für drei Familien durch den Architekten Paul Johann Bay errichtet - ein damals ungewöhnliches Konzept gemeinschaftlichen Wohnens, das allerdings konkret in diesem Haus nicht realisiert wurde. 1921 wurde das Haus als Verwaltungsgebäude genutzt.
Was daraus entstand…
Es beherbergte damals unter anderem Sekretariate verschiedener anthroposophischer Initiativen und sogar einen Verlag. Hier im Haus Friedwart konnten auch die Billette für die legendäre 'Weihnachtstagung' im Jahre 1923 zur Begründung der Anthroposophischen Gesellschaft erstanden werden.
Bald zog die 'Fortbildungsschule am Goetheanum' ins Haus ein, die erste Schule in der Schweiz auf Grundlage der bereits in Stuttgart ab 1919 erprobten Waldorfpädagogik.
Friedwartskizzen
Die sogenannten "Friedwartskizzen" wurden von Rudolf Steiner 1923-24 gegeben als Louise van Blommestein den Malunterricht leitete. Damals war die Fortbildungschule noch in den Räumen einer alten Holzbaracke. Nach dem Umzug der Schule ins Haus Friedwart bekamen die Skizzen den Namen "Friedwartskizzen"; sie sind bis heute bei den Künstlern ein Begriff. Bemerkenswert sind auch die in Glas geschliffenen Motive im Treppenhaus, die noch aus dieser Zeit stammen.
Die Schule hatte zu dieser Zeit Internatscharakter: Eurythmie, griechische Gymnastik, Malen, Modellieren, Sprachgestaltung und dramatische wie epische Lektüre gehörten zum Grundlehrplan, wissenschaftliche Fächer wurden epochal gegeben, jeweils nach ästhetischen Kriterien aufeinander abgestimmt.
Hotel Garni
Seit einigen Jahrzehnten dient Haus Friedwart nun als Hotel garni mit 27 Betten. 1999 wurde eine sanfte Grundsanierung der Zimmer, des Aufenthaltsbereichs und der sanitären Anlagen vorgenommen, so dass der wohnliche Charakter des Hauses bewahrt werden konnte. 2004 erweiterte sich der Betrieb mit dem Begegnungscentrum.
Mit diesem malerischen Impuls legte Rudolf Steiner einen auf die inneren Naturvorgänge zielenden Weg an, der die Wirkungen des Lichtes kosmisch-natürlich zum Übungsgegenstand hatte. Das Wichtige dabei ist das Nachempfinden in der Seele. «Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden. In diesem Sinne können wir von denselben Aufschlüssen über das Licht erwarten.» … (Goethes Farbenlehre)
Die Studien befinden sich im Gästehaus Friedwart. Es sind sieben Skizzen: